WOLFPAKK


WOLFPAKK zum dritten schallt es dieser Tage durch die Presse. Die beiden Masterminds Mark Sweeney und Michael Voss haben sich ein drittes Mal zusammengetan um mit vielen, vielen Gästen ein weiteres Kapitel Heavy Rock Geschichte zu schreiben. Ich sprach mit Mark über das neue Album.

J.P: Hallo Mark, vielen Dank das du mir ein paar Fragen zu eurem neuen Album und zu WOLFPAKK selbst beantwortest. 
Bevor wir auf das neue Album eingehen, hat euer letztes Album eure Erwartungen erfüllt, hättet ihr rückblickend irgendetwas anders gemacht mit dem heutigen Wissen?

M.S: Also grundsätzlich würde ich mal sagen sind wir sehr zufrieden, da wir ja gar nicht wussten wo die Reise hingeht. Hat die Band Potential, wird es über eine längere Zeit gehen, all diese Fragen halt. Als dann die Resonanzen von Seiten der Fans und der Presse aber so gut waren, wussten wir dass wir mit einem dritten Album starten können. Das zweite Album war für uns eine Bestätigung dass wir einfach auf dem richtigen Weg sind. Insgesamt wurde das zweite Album auch besser verkauft als das Erste, da war es natürlich nur logisch das dann auch AFM die Option auf ein drittes Album zieht. Heutzutage arbeitet man ja nur noch mit diesen Optionen und schließt nicht mehr Verträge über mehrere Alben ab.

J.P: Album Nummer drei und das in einer recht angenehmen Veröffentlichungsgeschwindigkeit. Mir sagt das das ihr und das Label ganz zufrieden mit den Verkäufen wart, oder?

M.S: Ja auf jeden Fall, wie ich ja schon gesagt hatte. Ich war auch sehr froh das AFM die Option gezogen hat. Wir arbeiten wirklich sehr gut zusammen und die Leute dort machen einfach einen guten Job!

J.P: Von wann bis wann ist denn das Album genau entstanden? Dein Partner in Crime Michael Voss hat ja auch noch einige andere musikalische Verpflichtungen, gab es da manchmal ein paar Terminprobleme?

M.S: Oh das weiß ich gar nicht mehr so genau. Ich glaube im September 2013 starteten wir mit den ersten Ideen. Eigentlich geht es bei uns immer direkt weiter, nach dem letzten Album „Cry Wolf“ standen schon relativ schnell wieder erste, neue Songs. Vossis Arbeitsplan ist immer sehr durchstrukturiert und er ist immer voll verplant. Da muss man die Zeit immer gut nutzen, wenn er und ich mal etwas Luft hatten. Wir haben aber mit der Veröffentlichung des neuen Albums extra etwas gewartet, es macht ja keinen Sinn relativ schnell wieder mit einer neuen Scheibe anzukommen. Die obligatorischen 2 Jahre Pause dazwischen machen schon Sinn.

J.P: Gehen wir mal ein bisschen aufs Personal ein. Eure Sängermannschaft liest sich ja mal wieder wie das Who ist Who der Rock und Metalszene. Wie schwer war es dieses Mal die geeigneten Sänger zu finden und gab es ein paar Leute die ihr gerne gehabt hättet, die aber abgesagt haben?

M.S: Natürlich gibt es ja immer Wunschkandidaten die dann keine Zeit haben oder es gibt auch Anfragen die werden dann überhaupt nicht beantwortet, aber glücklicherweise die meisten Sänger haben Spaß daran ihren Beitrag zu leisten und sagen dann meistens ohne Probleme zu. Wir zwingen ja meistens den Leuten auch nicht ein komplettes Lied auf, sondern einzelne Teile oder Strophen. Und da ist dann natürlich die Chance größer das Zusagen kommen, weil es nicht so viel Arbeit bedeutet.

J.P: Auf welchen Gast seid ihr ganz besonders stolz? Gab es Wackelkandidaten wo die Teilnahme lange nicht sicher war?

M.S: Also Michael Kiske ist auf jeden Fall jemand auf den ich besonders stolz bin, denn ich bin jetzt nicht gerade mit DEEP PURPLE oder KISS groß geworden, sondern eher mit HELLOWEEN. Und da ist es natürlich klar, dass ich ein großer Fan von Michael Kiske bin und dass er dann auch noch den Titeltrack „Rise of the Animal“ singt, das ist für mich das Größte gewesen. Er ist einfach am besten für diese Art Musik geeignet, diese Höhen sind einfach göttlich!
Es hat zwar etwas Überzeugungsarbeit gebraucht, weil die Plattenfirma da nicht so recht wollte, da Michael schon bei recht vielen Sachen singt, aber schlussendlich hat es dann doch geklappt.
Don Dokken ist natürlich eine weitere Ikone, der normalerweise bei so was auch nicht unbedingt mitmacht, David Reece oder Joe Lynn Turner sind hier auf jeden Fall auch noch zu nennen. Axel Rudi Pell haben wir da noch, der ja auch nicht unbedingt als der Gastmusiker bekannt ist. Mit ihm war es wirklich sehr unkompliziert! Er kam mal eben aus Bochum angeflitzt, ich musste ihn noch einen Kaffee holen, dann Kippe an, mal eben seine Parts eingespielt und fertig. Der wollte noch nicht mal Kohle dafür, es war einfach ein Freundschaftsdienst. Unglaublich der Mann!
Zu den Wackelkandidaten. Also eigentlich gab es da keine Probleme. Bei Marc Storage war es ein bisschen wackelig, was aber einfach am Management lag, was ein bisschen rum gezickt hat. Das ist halt das Problem wenn man nicht direkt mit dem Künstler Kontakt hat. Wir Musiker untereinander das ist einfach immer wie eine große Familie, aber wenn dann das Management ins Spiel kommt, das ist dann immer schwierig!

J.P: Bands und Projekte mit vielen unterschiedlichen Gastsänger und Musikern werden immer kritisch beäugt, ich selbst bin zum Beispiel gerade von den ganzen Frontiers Projekte kein Freund mehr. Wie siehst du das? Was ist bei WOLFPAKK anders als bei den ganzen anderen, ähnlich gestrickten Bands bzw. Projekten?

M.S: Also ich glaube der Labelboss von Frontiers ist einfach auch ein riesengroßer Fan und freut sich einfach wenn er mit den ganzen Künstlern zusammenarbeiten kann und ist einfach stolz drauf. Ich persönlich muss sagen solange das Endprodukt gut ist habe ich mit den ganzen Bandprojekten kein Problem! Ich brauche da nicht immer eine „richtige“ Band die seit 25 Jahren zusammen ist. Aber ich kann auch die Leute verstehen die das nervt bzw. die das nur für eine Geldsache halten. Ich bin mir aber ziemlich sicher das auch bei den ganzen Projekten dort das alles nicht kostendeckend ist. Das ist meistens nicht der Fall, kann ich mir nicht vorstellen. Ich kenn den Boss dort nicht persönlich, das sind nur meine Eindrücke.


J.P: Gehen wir mal auf ein paar Songs von „Rise of the Animal“ ein. Für mich sind „Sock it to me”, „Highlands“, „Black Wolf”, “Running out of Time“ und „Rise of the Anmial“ die hervorstechenden Songs. Obwohl das gesamte Album wirklich recht stark ist. Willst du uns über diese ein bisschen was erzählen? Hast du eigentlich auch irgendwelche Favoriten auf dem Album?

M.S: Also wir wollten ein wenig Abwechslung auf der neuen Platte haben und ich wollte unbedingt einen ganz einfachen, straighten Rocker drauf haben. Und nach den ersten Ideen hat sich dann „Sock it to me“ entwickelt. Da er sich ein bisschen nach KROKUS anhört, war es nahe liegend mal zu schauen ob man nicht vielleicht jemanden von der Band gewinnen könnte. Das hat ja dann mit Marc auch gut geklappt.
Zum Song „Highlands“ gab es erst einen Arbeitstitel der „Higher“ hieß. Vossi meinte aber Songs die „Higher“ heißen gibt es schon genug und spontan kam dann „Highlands“ als neuer Titel auf und dann haben wir das Thema so richtig aufgegriffen, die Dudelsäcke eingebaut und einfach eine dichte Atmosphäre erschaffen. Man sieht einfach direkt die schottischen Highlands vor sich bei dem Song.
Ein Song der vielleicht etwas untypisch für uns ist, aber ich denke wir haben ihn auch sehr gut hinbekommen!

J.P: Zum Song „Sock it to me” habt ihr ein klasse Video gedreht in dem auch Marc Storage mitwirkt. Wie hast du den Videodreh in Erinnerung, wie war es mit einer Legende wie Marc zu drehen und warum gerade dieser Song?

M.S: Wie ich ja schon oben erwähnte ging das Ganze über sein Management, was gar nicht so einfach war. Aber als ich dann sagte dass wir das Video sogar in der Schweiz drehen würden und er keinen großen Aufwand hätte, war es kein Problem mehr. Und Marc war dann dermaßen unkompliziert, einfach ein lieber, netter Typ, was so gar nicht zu seinem Management passt!
Bislang haben wir halt immer Videos gedreht wo nur Vossi und ich zu sehen sind, was einfach auch Kostengründe hat, schließlich finanziere ich die Videos komplett selbst, aber hier passte einfach alles zusammen, so das wir Marc mit einbauen konnten und deshalb genau diesen Song gewählt haben.

J.P: Wird es noch ein weiteres Video von euch geben?

M.S: Nein, also das ist finanziell leider nicht drin. So ein Videodreh ist wie gesagt sehr teuer und ein zweites Video bringt dann nicht unbedingt so sehr den Mehrwert das sich der zusätzliche Aufwand und die Kosten lohnen würden.

J.P: Was ist deiner Meinung nach der größte Unterschied von „Rise of the Animal“ zu den bisherigen WOLFPAKK Alben?

M.S: Ich denke es ist eine konsequente Weiterentwicklung der letzten Scheiben. Vossi und ich haben uns gefunden und eingegroovt und ich denke es ist vielleicht unser abwechslungsreichstes Album geworden. Das berühmte Make it or Break it Album, wo wir dann schlussendlich sehen werden wo die Reise hingeht.

J.P: Werden, wir mal privat. Du als Schweizer Exportbayernfan dürftest dich doch bestimmt aktuell über die Situation eures „Erzfeindes“ Borussia Dortmund freuen, oder? Wie siehst du die aktuelle Bundesligasaison?

M.S: Also erstmal freue ich mich überhaupt nicht das Dortmund so sehr unten ist. Es tut einfach der Liga nicht gut, es war viel besser als man auf Augenhöhe agiert hat. Ich mag auch den Kloppo, der ist einfach ein Typ und macht die ganze Sache einfach interessant. Ich bin froh, dass sie jetzt wieder die Kurve bekommen haben, denn Kloppo zu entlassen wäre der größte Fehler gewesen den man hätte machen können. Ich freu mich drauf wenn wir nächstes Jahr wieder das alte Schwarz/Gelbe Rot/Blaue Duell haben. Diese Saison bin ich mehr sehr sicher das Wolfsburg und auch Leverkusen noch einbrechen werden und wir dann wieder verdient Meister werden : - )

J.P: Außer deiner Stimme beherrschst du noch irgendwelche andere Instrumente?

M.S: Nein also beherrschen tu ich kein weiteres Instrument. Ich habe mich schon sehr früh auf meine Stimme konzentriert und fertig. Klar ein paar Riffs und Töne auf der Gitarre oder dem Keyboard bekomme ich schon hin, aber ich hatte einfach keine Geduld zum üben. Ich war/bin lieber der Entertainer und stehe gerne im Mittelpunkt : - )

J.P: Die obligatorische Tourfrage muss ich dir wieder stellen. Live seid ihr ja bislang noch gar nicht in Erscheinung getreten korrekt? Wie schaut es denn an der Ecke aus, kann man euren Fans Hoffnung machen?

M.S: Also die Bemühungen sind ganz klar da. Wir haben uns mit Alex Gernandt (Ex Bravo Chef) getroffen, da er einfach super Kontakte hat und jetzt eher im großen Musikbusiness unterwegs ist. Er würde uns gerne rausschicken. Was jetzt aber keinen Sinn machen würde ist eine kleine Clubshow, wir möchten mit bekannten Gastsängern und Musikern live spielen und da liegt es natürlich Nahe auf die großen Festivals zu gehen, weil da eh schon die Musiker da sind.  Aber das hat bislang nicht geklappt bzw. das Interesse ist dort noch nicht so vorhanden. Vielleicht kommt das noch und es braucht einfach seine Zeit. Abwarten!

J.P: Die Labelfrage. Drei Alben bei AFM, wie zufrieden seit ihr mit der Zusammenarbeit  und geht es mit den Jungs dort weiter oder schaut ihr euch nach anderen Sachen um? 

M.S: Also zum jetzigen Zeitpunkt kann ich das schlecht sagen. Aber ich denke, wie auch schon gesagt, alle sind sehr zufrieden mit dem bisherigen Ergebnis und der bisherigen Zusammenarbeit. Wie es weitergeht wird die Zeit zeigen, wir sind auf jeden Fall froh mit AFM arbeiten zu können.

J.P: Wir sprachen ja letztes Mal schon über deine weiteren Beschäftigungen und Tätigkeiten im Musik Business. Wie schaut es denn aktuell aus? Können wir bald mit einer weiteren Solo CD von dir rechnen oder gilt die gesamte Aufmerksamkeit aktuell WOLFPAKK?

M.S: Musikmäßig habe ich die Solo CD wieder ein bisschen nach hinten geschoben. Ich habe im Moment einfach den Kopf nicht frei für die softeren Sachen, die ich ja solo fahre, sondern bin komplett im WOLFPAKK Modus. Vossi und ich treffen uns diesen Sommer auch schon wieder um an neuen Songs zu arbeiten und von daher steht meine Solo Karriere im Moment hinten an. Ich kann mich schlecht auf mehrere Sachen gleichzeitig konzentrieren.
Abseits der Musik habe ich ein Kinderbuch entworfen, ein Comiccharakter kreiert und habe mich auch beruflich weitergebildet. Langweilig wird es bei mir also nicht : - )

J.P: Vielen Dank Mark für deine Zeit und die interessanten Antworten im Zuge dieses Interview! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft, die letzten Worte gehören natürlich dir.

M.S:  Ich kann mich immer nur wiederholen und danke sagen dass die Leute uns einfach die Chance geben und uns unterstützen, auch wenn sie vielleicht anfangs etwas skeptisch waren. Wir stecken viel Herzblut in die CD’s und die Band, verschwenden keinen Gedanken an Namedropping sondern meinen alles einfach ehrlich und ich denke das hört man auch.

Julian

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