THE TREATMENT


English version below

Das neue Album der britischen Senkrechtstarter THE TREATMENT liegt zum Kauf bereit und konnte bereits (wie der Vorgänger) jede Menge positiver Kritiken einfahren. Drummer Dhani Mansworth hat sich netterweise die Zeit genommen unsere Fragen zu beantworten, wirkt trotz des wachsenden Erfolges seiner Band noch angenehm bodenständig und lässt keinen Zweifel an seiner bedingungslosen Hingabe zum Rock & Roll zu. Lest was es mit neuen Besen, alten Heden und musikafinen Geistern auf sich hat ...

M.G.: 3 Jahre sind seit eurem Debüt Album („This Might Hurt“) vergangen. Welches der zahlreichen Ereignisse aus dieser Zeit war das unvergesslichste und welches tilgt ihr lieber so schnell wie möglich wieder aus dem Gedächtnis?

D.M.: Ich denke der unvergesslichste Moment muss wohl sein, wenn Nikki Six twittert „Wir begrüssen THE TREATMENT zu der Kiss / Mötley Crüe US Tour“ ... Wir saßen hinten im Van auf der Rückfahrt von einer Show in Schottland und hatten kein Ahnung, dass wir für die Tour bestätigt waren. Dieses Ereigniss, welches einfach „The Tour“ betitelt war, war die grösste Konzertreise 2012 quer durch die USA, daher war es für uns unglaublich daran beteiligt zu sein.

Was wir am liebsten schnell wieder vergessen? Falls da tatsächlich etwas war, dann ist mir schon wieder entfallen! (lacht) Alles ist bisher ziemlich gut verlaufen und natürlich steht gerade unser zweites Album zur Veröffentlichung an. Auf diese Platte sind wir wirklich sehr stolz. Die Reaktionen zu ‘Running With The Dogs’ waren bisher grossartig. Die Leute sehen es als einen weiteren Schritte vorwärts für die Band und wir sehen dies genau so.

M.G.: Kurz nach Fertigstellung der Platte hat sich eurer bisheriger Gitarrist Ben Brookland ausgeklinkt und wurde durch Jake Pattinson ersetzt. Warin besteht der Unterschied zwichen den beiden auf persönlicher und musikalischer Ebene? 

D.M.: Die beiden sind sehr verschiedene Charaktere. Jake ist abseits der Bühne eher zurückhaltend, aber gibt auf der Bühne alles. Wir befinden uns zur Zeit noch in einer sehr frühen Pahse mit Jake, der erst kurz vor der UK Tour mit Airbourne gegen Ende des vergangenen Jahres zu uns gestossen ist. Aber er findet sich gut ein und scheint mit den typischen Band Turbulenzen gut zurecht zu kommen – und davon gibt es eine Menge!
Musikalisch hat Jake eine stärkere Punk Schlagseite in seinem Spiel, was sich mit der Band glänzend ergänzt da wir diesen Stil ebenso mögen wie den Classic Rock.  Eine CD-Besprechung hat uns kürzlich irgendwo zwischen AC/DC und den Sex Pistolös verortet und damit sind wir alle sehr glücklich!


M.G.: Wie habt ihr Jake Pattinson gefunden? Hat es eine ausgiebige Audition gegeben oder Stand die Personalie von Anfang an fest?

D.M.: Es hat tatsächlich eine öffentliche Audition stattgefunden, aber uns blieben nur 10 Tage um jemanden zu finden bevor die Tour mit Airbourne los ging.  Jake war aber mit Abstand der beste Gitarrist der vorgespielt hat und er war sofort bereit die Schule zu verlassen um den Job anzutreten. Dies zeigt genau die Art von Hingabe nach der wir gesucht haben.  Viele Gitarristen können dir schöne Dinge erzählen aber nur wenige sind willens für eine Musikerkarriere auch wirklich alles stehen und liegen zu lassen.  Nur echte Kerle ziehen so etwas durch ... auch wenn Jake mit seinen 19 Jahren natürlich noch der Jüngste in der Band ist.

M.G.: Welches war die beste (und welches womöglich die schlechteste) Lektion die Ihr auf Tour mit solchen etablierten Grössen wie Kiss, Mötley Crüe, Alice Cooper oder Motörhead gelernt habt?

D.M.: Die wichtigste Lektion für uns war, dass wir kontinuierlich Auftritte spielen müssen um so gut zu werden wie die von dir genannten, unglaublichen Bands. Jede von Ihnen beherrscht ihre Kunst und keiner von denen ist durch Dusel dahin gekommen wo sie jetzt sind. Das hat nichts mit Glück zu tun, denn es ist alles eine Kombination aus Talent und Hingabe. Und man sollte keinen Trends bzw. Modeerscheinungen hinterherlaufen, oder sich von den ewigen Nörglern entmutigen lassen – von denen gibt es nämlich immer eine Menge, gerade heute, wo das Internet so übermächtig ist.

Wir haben eigentlich bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht – alle Berühmtheiten mit denen wir die Bühne geteilt haben waren THE TREATMENT gegenüber sehr freundlich und wir sind mit vielen in Kontakt geblieben.  Natürlich hört man jede Menge Geschichten, aber Leute wie Paul Stanley, Gene Simmons und Nikki Sixx hätten nicht netter oder hilfsbereiter sein können – und wen fragt man wohl besser um Rat als diejenigen, die die Rock & Roll Regeln eigentlich erst geschrieben haben?

M.G.: Da eure beiden bisherigen Alben ziemlich ähnlich klingen stellt sich die Frage ob Ihr euch je Gedanken darüber gemacht habt euren Sound in Zukunft etwas zu erweitern? Oder war euch von Anfanhg an klar, dass genau dies der Stil ist den ihr spielen wollt und dass keine Experimente erlaubt sein werden?

D.M.: Ich persönlich denke, dass die beiden Scheiben ziemlich unterschiedlich klingen. Wir hatten diesmal mehr Zeit die Basissounds auszuarbeiten und als Resultat haben wir ein größer und voller klingendes Album hinbekommen, und ein abwechslunggsreicheres zudem. Ja, wir haben natürlich einen gewissen Bandsound den wir lieben. Aber wir haben auch keine Angst vor Experimenten. Ich denke neue Songs wie ‘Cloud Across The Sun’ und ‘Unchain my World’ zeigen dies. Wir werden uns allerdings sicherlich niemals in Genesis verwandeln.

M.G::  In Steve Harris' Barnyard Studios aufzunehmen muss ein besonderes Erlebnis gewesen sein. Warum habt Ihr euch genau dieses Studio ausgesucht und gibt es besondere Erinnerungen daran von denen Ihr uns erzählen könnt? 

D.M.: Nun, Tony Newton – der unser Album abgemischt hat –  ist ein guter Freund unseres Managers Laurie Mansworth, der auch unsere Platte produziert hat.  Tony (der auch bei  Voodoo Six Bass spielt) arbeitet eng mit Steve zusammen, und Laurie hat damals, als er in der NWOBHM Band More gespielt hat, mit Iron Maiden getourt. Daher kennen die sich alle.

Steve hat uns netterweise erlaubt sein persönliches Stduio zu benutzen, was eine große Ehre für uns ist – die Atmosphäre dort drinnen ist fantastisch und der ganze Ort ist eng mit der Rock & Roll Geschichte verwoben. Steve kam rein um uns zu begrüßen, was sehr cool war (er ist ein sehr bodenständiger Kerl) und wir haben natürlich alle immensen Respekt vor dem was er erreicht hat.
Ich kann mich noch gut an die Geschichte erinnern als Laurie und Tony beide eine geisterhafte Gestalt quer durch den Schlagzeugraum gehen und durch die Wand verschwinden sahen. Sehr bizarr. Davon reden die beiden heute noch. Und, nein, sie waren nicht betrunken!

M.G.: In eurem Sound finden sich Einflüsse von beiden Seiten des Atlantik. Ich höre viele typisch britische Hardrock Bands wie Thunder, Def Leppard der die Little Angels raus, genauso wie US Größen der Sorte Aerosmith und Tesla. Wo siehst Du eure Haupteinflüsse?

D.M.: Ehrlich gesagt basiert unser Sound in erster Linie auf den frühen britischen Bands wie Judas Priest und den NWOBHM Bands der späten 70er / frühen 80er Jahre. Das war eine unglaubliche Zeit für Musik aus England und viele der Hauptakteure aus der damaligen Zeit – Def Leppard, Saxon, Iron Maiden – sind auch heute noch gut im Geschäft.

Wir lieben ebenfalls die großen Amerikanischen Rock Acts wie Kiss und Mötley Crüe, deren Bühnentechnik und Show sind einfach fantastisch. Und dann gibt es natürlich noch Bands wie  die Sex Pistols und Dr Feelgood und selbstverständlich AC/DC… wer steht nicht auf AC/DC?! Das sind alles Bands mit großartigen Songs, und das ist was am Ende des Tages zählt.  Zeitloser Stoff, in der Tat.

M.G.: Gibt es, neben den offensichtlichen Favoriten, auch einige neue Bands die es eurer Meinung nach lohnt zu entdecken?

D.M.: Die einzige Band, die uns in letzter Zeit wirklich weggeblasen hat, ist Airbourne. Ich denke mal, dass man die noch als relativ neue Band durchgehen lassen kann? Die Jungs liefern jede Nacht ab und gehen keinerlei Kompromisse ein.

M.G.: Viele Musiker spielen heutzutage in mehreren Bands, nicht nur um des Spaßes willen, sondern hauptsächlich aus finanziellen Gründen. Könnt ihr von der Musik leben und sind einige von euch noch an anderen Bands oder Projekten beteiligt?

D.M.: Für uns alle ist THE TREATMENT ein Full-Time Job, es gibt keine Nebenprojekte. Wir arbeiten zielstrebig daran THE TREATMENT zu einem internationalen Erfolg zu machen, daher gibt es keinen Platz oder Zeit für Ablenkung. Wir wohnen und leben alle zusammen und arbeiten gemeinsam so viel und so oft wie nur möglich daran das Beste aus uns rauszuholen.

Es ist heutzutage nicht leicht eine echte Rockband zu sein, da Rockmusik zur Zeit nicht gerade angesagt ist. Aber wir schaffen es unsere Köpfe über Wasser zu halten und wir haben nicht vor irgendwelche Komprommisse einzugehen oder aufzugeben. Die Dinge könnten schlechter laufen – wir könnten alle in langweiligen Bürojobs festhängen und nur den Wochenendkrieger raushängen lassen.  Wir haben mit THE TREATMENT bereits die Welt bereist und im Laufe des kommenden Jahres werden wir wieder durch Japan, Europa und die USA touren und wahrscheinlich noch vieles andere nebenbei zu tun haben. Wir glauben, dass unsere Zukunft noch viele tolle Dinge bereit hält und haben uns vollkommen der THE TREATMENT Sache verschrieben. Wenn wir davon singen, dass wir Rock & Roll bluten, dann machen wir keine Witze!

M.G.: Vielen Dank für das Interview und noch viel Erfolg für die Zukunft!


ENGLISH VERSION:

M.G.: 3 years have passed since your debut record. Which event of the many that have happened since then was the most memorable and which the most forgettable?

D.M.: “I think the most memorable moment must be when Nikki Sixx tweeted – ‘We would like to welcome The Treatment to the Kiss / Motley Crew US tour’…

“We had no idea it had been confirmed, and we were travelling home from a show in Scotland in the back of a van.  That event, ‘The Tour’, was the biggest run of shows across the USA in 2012, so it was unbelievable for us to be involved.

“The most forgettable? Actually if there was something, I can't remember it!  Ha! Ha! Everything has been pretty good so far, and of course we now we have our second album on release, and it’s a record we’re very proud of. The response to ‘Running With The Dogs’ has been great, people are really viewing it as a step forward for The Treatment, and we see it that way, too…”

M.G.:  Shortly after the completion of the album, your former guitar player Ben Brookland left the band and was replaced by Jake Pattinson. Can you tell us what the differences between the two are (on a personal and musical level)?

D.M.: “They are very different as people; Jake is more reserved offstage than Ben, but really delivers onstage.  It’s still early days with Jake, he joined just before our UK tour with Airbourne late last year, but he is settling in really well and he seems to be getting to grips now with all the band wind-ups.  There’s a lot of them!

“Musically, Jake has more of a punk edge to his playing, which is a great fit for the band, as we like that genre of music just as much as classic rock. One review we had cited us as sitting somewhere between AC/DC and the Sex Pistols, and we’re very happy with that!”

M.G.: How did you find Jake Pattinson? Had there been a lengthy, open audition procedure or was the replacement choice clear right away?

D.M.: “There was an open audition procedure, but we only had ten days to find someone before the Airbourne tour started.   He was by far the best guitarist we auditioned, and he was prepared to drop out of college straight away to take the job, which showed exactly the kind of commitment we were looking for.  A lot of guitar players talk the talk, but there are not that many that will drop everything to pursue a musical career.  That separates the men from the boys… although, of course, Jake is only 19, the youngest in the band.”

M.G.: While on tour with greats like Kiss, Mötley Crüe, Alice Cooper, Motörhead, … what was the best (and maybe worst) lesson you learnt from the established legends?

D.M.: “The most important lesson we learnt was that we need to keep gigging to become as good as those incredible bands you mention.  They have all mastered their art and they aren’t where they are by any kind of fluke.  There’s no luck involved, it’s all down to a combination of talent and commitment. And not chasing trend or fashion, or being daunted by the nay-sayers, because there will always be plenty of those – especially now the internet is all-powerful.

“There hasn’t really been a ‘worst’ side;  all of the greats we’ve shared a stage with have been very gracious towards The Treatment, and we’ve continued to stay in touch with them.  You hear all sorts of stories, of course, but the likes of Paul Stanley, Gene Simmons & Nikki Sixx couldn’t have been nicer or more helpful – and who better to ask for advice than the people who helped to write the rock ‘n’ roll rules in the first place?”

M.G.: Since your debut and the new album are actually pretty close soundwise, are there any thoughts about expanding your sound in the future? Or has it been clear from the start that this is the style that all of you want to play and that no experiments will be allowed?

D.M.: “Personally, I think they sound quite different; we were able to spend more time working on the basic sounds for Album 2, as a result of which I think we’ve produced a bigger, fuller sounding record, and a more varied one, too. Yes, we do have a certain band sound that we love, but we are not afraid to experiment, either – I think new songs like ‘Cloud Across The Sun’ & ‘Unchain my World’ show that. However, we certainly won't be turning into Genesis!”

M.G.: Recording in Steve Harris' Barnyard Studios must have been a treat. Why did you chose that particular studio and have you any special recollections you’d like to share?

D.M.: “Well, Tony Newton – who mixed our album –  is a good friend of our manager Laurie Mansworth, who also produced our album.  Tony (also the bassist in Voodoo Six) works closely with Steve, and Laurie toured with Iron Maiden back in the days when he was in NWOBHM outfit More, so they all know each other.

“Steve kindly allowed us to use his personal studio, which was a great honour for us – the atmosphere in there is fantastic, and of course the place is steeped in rock ‘n’ roll history.  Steve came in a said hello, which was really cool, he’s a very down-to-earth guy, and of course we all have massive respect for what he’s achieved.

“One particular recollection was when Laurie and Tony both saw a ghostly figure walk across the drum room and disappear through the wall.  They still talk about it today. Very strange. And, no, they weren’t drinking!”

M.G.: There are influences from both sides of the Atlantic in your sound. I hear a lot of typical British hard rock bands like Thunder, Def Leppard or Little Angels as well as US greats like Aerosmith and Tesla. Where do you see your primary influences?

D.M.: “To be honest, we feel we draw most of our sound from earlier British bands like Judas Priest, and a lot of the NWOBHM outfits of the late ’70s / early ’80s. That was an incredible period for British music, and many of the key players from that time – Def Leppard, Saxon, Iron Maiden – are still going strong today.

“We also love the giant American rock acts like Kiss and Motley Crue, the stage-craft and the showmanship are just fantastic, and then of course there’s bands like the Sex Pistols and Dr Feelgood and of course AC/DC… who doesn't like AC/DC?! They’re all bands with great songs, and that’s what ultimately counts. Timeless stuff, indeed.”

M.G.: Apart from your obvious favourites, are there any new bands that you think are worth checking out?

D.M.: “To be honest, the only band who have really blown us away of late is Airbourne.  I guess they could be seen as a relatively new act?  Those guys deliver live every night and they don’t compromise one bit.”

M.G.: Many musicians today play in various bands, not only for the fun part, but mainly for economic reasons. Can you make a living playing in The Treatment and are some of you also part of other projects/bands?

D.M.: “We all play in The Treatment full-time, there are no other projects.  We’re fully focussed on making The Treatment an international success, so there’s no room or time for distractions. We all live together and we work at being the best that we can as often as we can.

“It’s not easy being a real rock band these days, as rock music isn’t flavour of the month at the moment. But we are managing to keep our heads above water, and we’ve no intention of compromising or giving up. Things could be worse – we could all be doing dull office jobs and living for the weekend. We’ve travelled the world with The Treatment, and this year we’ll be going back to Japan, touring Europe
& the US, and probably much more besides. We believe the future is bright and we’re fully committed to The Treatment cause.  When we talk about ‘bleeding rock ‘n’ roll’ we aren’t joking!”

M.G.: I´ll thank you for this interview and wish THE TREATMENT all the best for the future!

Mario

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